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Welt-Frühgeborenen-Tag: Warum Frühchen ein höheres Risiko für Hörverlust haben

Nov 17, 2025

17. November 2025 – (Innsbruck, Österreich): Der Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November macht auf die globalen Herausforderungen und Belastungen durch Frühgeburten aufmerksam. Aus diesem Anlass betont MED-EL, führender Hersteller von Hörimplantaten, die Notwendigkeit einer langfristigen audiologischen Nachsorge und frühzeitigen Behandlung von Hörverlust bei dieser Hochrisikogruppe.

  • Weltweit kommt jedes zehnte Baby zu früh zur Welt
  • Kinder, die acht Wochen vor dem Geburtstermin oder früher bzw. mit weniger als 1.500 Gramm geboren werden, haben das höchste Risiko für dauerhaften Hörverlust
  • Cochlea-Implantate bieten eine wirksame Hörlösung für betroffene Frühgeborene – mit besonderem Augenmerk auf den richtigen Zeitpunkt und die individuelle Entwicklung.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommt jedes zehnte Baby vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt. Viele dieser Kinder sind lebenslang von gesundheitlichen Einschränkungen betroffen – darunter auch Hörverlust. Ein bleibender Hörverlust wird bei 2 % bis 10 % der Frühgeborenen diagnostiziert, verglichen mit nur 0,1 % in der allgemeinen pädiatrischen Bevölkerung (Cochrane Database, 2024).

Was macht „Frühchen“, wie sie zärtlich genannt werden, zu einer Hochrisikogruppe? Zu den häufigsten Risikofaktoren zählen:

- Niedriges Gestationsalter und geringes Geburtsgewicht
- Unreife Hörbahnen
- Einsatz ototoxischer (gehörschädigender) Medikamente
- Langzeitbeatmung (mehr als 5 Tage)
- Hohe Lärmpegel auf Intensivstationen für Neugeborene (NICUs) und in Inkubatoren

Kinder, die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren werden – also acht Wochen oder mehr zu früh – oder weniger als 1.500 Gramm wiegen, haben das höchste Risiko für bleibenden Hörverlust. Wichtige Körperfunktionen wie das Atemsystem und die Hörbahnen sind bei Frühgeborenen oft noch nicht vollständig entwickelt, was das unreife Gehirn besonders anfällig für Schäden macht.

Überleben und Hören
Sehr früh geborene Kinder verbringen ihre ersten Lebenswochen meist in Inkubatoren auf Intensivstationen, wo sie über längere Zeit Lärmpegeln von 45 bis 70 dB ausgesetzt sind – deutlich über dem empfohlenen Grenzwert von 45 dB laut internationalen pädiatrischen Fachgesellschaften. Diese Dauerbelastung stellt ein erhebliches Risiko für das Gehör dar.
Die mechanische Beatmung, die für das Überleben dieser Kinder notwendig ist, erzeugt unvermeidbaren Lärm. Zusätzlich können lebensrettende ototoxische Medikamente wie Aminoglykosid-Antibiotika und Schleifendiuretika das Gehör weiter beeinträchtigen – sind aber oft unverzichtbar.

Audiologische Herausforderungen und Lösungen
Frühgeborene, die bereits ab der 24. Schwangerschaftswoche geboren werden und teilweise nur 400 Gramm wiegen, zeigen häufig eine verzögerte Reifung der Hörbahnen. Dies erschwert audiologische Untersuchungen, da sich das Hörvermögen bis zu 12 Monate nach dem korrigierten Alter verbessern oder verschlechtern kann (Frezza et al., 2019).

Frühgeborene mit schwerem bis hochgradigem sensorineuralem Hörverlust kommen, genauso wie Kinder, die zum regulären Geburtstermin geboren wurden, für Cochlea-Implantate (CI) infrage. Da sich die Hörentwicklung bei Frühgeborenen individuell und oft verzögert vollzieht, empfehlen Fachleute jedoch eine spätere Implantation – sobald stabile Hörschwellen vorliegen.

Studien zeigen, dass die langfristigen Ergebnisse von Frühgeborenen mit CI vergleichbar mit denen von termingeborenen Kindern sind. Nach fünf Jahren CI-Nutzung liegt die Sprachentwicklung der Frühgeborenen nur geringfügig unter jener von termingeborenen Kindern (Robertson et al., 2022).

Frühgeborene haben ein deutlich höheres Risiko, ihr Gehör zu verlieren. Wir möchten auf potenziell modifizierbare Risiken aufmerksam machen, etwa eine reduzierte Dosis ototoxischer Medikamente und geringere Lärmbelastung auf Neugeborenen-Intensivstationen“, sagt Patrick D’Haese, Corporate Director of Awareness bei MED-EL und ausgebildeter Audiologe. „Instabile Hörschwellen bei Frühgeborenen stellen besondere Herausforderungen für Hörspezialist*innen dar und müssen langfristig überwacht werden. Hörgeräte können bei jungen Frühgeborenen mit Hörverlust die Reifung der Hörbahnen fördern. Für jene, deren Hörvermögen sich nicht verbessert, sind Cochlea-Implantate eine wirksame Option“, ergänzt er.

Weitere Informationen zu Cochlea-Implantaten und Hörrehabilitation für Kinder finden Sie auf der MED-EL Website.


Über MED-EL
MED-EL Medical Electronics, ein führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Mittlerweile beschäftigt MED-EL mehr als 3.000 Personen aus 90 Nationen an 30 Standorten weltweit.

Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Menschen in 139 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL. Zu den Hörlösungen von MED-EL zählen Cochlea- und Mittelohrimplantat-Systeme, ein System zur Elektrisch Akustischen Stimulation, Hirnstammimplantate sowie implantierbare und operationsfreie Knochenleitungsgeräte. www.medel.com


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