Wie hört man mit einem Cochlea-Implantat?

Sie möchten wissen, wie sich Klänge mit einem Cochlea-Implantat (CI) anhören? Ein CI kann Menschen mit schwerem bis hochgradigem Hörverlust helfen, wieder zu hören. Aber klingen Geräusche und Töne mit einem Cochlea-Implantat natürlich?

Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie die fortschrittliche Technologie der MED-EL Cochlea-Implantate ein Hören liefert, das dem natürlichen Hören so nahe wie möglich kommt.

Möglichst natürliches Hören

Die MED-EL Philosophie: Möglichst natürliches Hören

Unsere Cochlea-Implantate unterstützen Sie dabei, das Maximum aus Ihrem Gehör herauszuholen und Töne so zu hören, wie sie tatsächlich klingen.

 Die Natur als Vorbild

 Die richtige Tonhöhe am richtigen Ort

 Hören in der Zukunft

Um zu verstehen, wie diese drei Faktoren zu einem möglichst natürlichen Hören mit dem CI beitragen, widmen wir uns im Folgenden den Grundlagen des natürlichen Hörens.

Wie klingt Hören mit einem MED-EL Cochlea-Implantat?

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„Ich erkenne Bekannte anhand ihrer Stimme. Ich erkenne auch Sänger und Sängerinnen und sogar unterschiedliche Akzente. Das meine ich, wenn ich sage, dass das Hören mit meinem CI natürlich klingt. Die Stimmen haben für mich keinen roboterhaften oder computerähnlichen Klang.“

Mary Beth
MED-EL Cochlea-Implantat-Nutzerin

Möglichst natürliches Hören

Was ist natürliches Hören?

Wenn alle Teile unseres Ohrs funktionieren, können wir auf natürliche Weise hören. Das Ohr hat mehr zu bieten, als wir von außen sehen. Am Ende des äußeren Gehörgangs sitzt das Trommelfell. Hinter dem Trommelfell liegt das Mittelohr. Im Mittelohr befinden sich die drei kleinsten Knochen des Körpers. Hinter dem Mittelohr folgt das Innenohr mit der Cochlea, auch Hörschnecke genannt.

All diese Teile des Ohrs arbeiten zusammen, um Vibrationen der Luft in Geräusche umzuwandeln, die unser Gehirn verstehen kann.

Das Außenohr erfasst Schallwellen. Die Knochen im Mittelohr schwingen und leiten die Schallwellen weiter zur Cochlea. Die Cochlea ist ein spiralförmiges Organ, etwa so groß wie eine Erbse. Sie enthält Flüssigkeit und ist mit winzigen Zellen ausgekleidet, die wie Haare aussehen.

Die Haarzellen im Innenohr sind je nach ihrer Position für unterschiedliche Tonhöhen zuständig. Am Eingang der Cochlea sitzen die Haarzellen zur Verarbeitung der ganz hohen Töne. Die für die tiefen Töne zuständigen Haarzellen befinden sich tiefer in der Cochlea.

Hochfrequentes Vogelzwitschern aktiviert also die Haarzellen im äußeren Bereich der Cochlea, niederfrequentes Hundebellen die weiter innen liegenden.

Schallwellen versetzen die Haarzellen in Bewegung. Diese Bewegung erzeugt Nervensignale an der Basis der Haarzellen. Über den Hörberv gelangen die Signale zum Gehirn. Dort werden sie als Töne und Geräusche verstanden.

Wenn die Haarzellen in der Cochlea beschädigt sind, führt dies zu Hörverlust. Diese Art von Hörverlust wird Schallempfindungsschwerhörigkeit genannt.

Wie funktioniert Hören?

Möglichst natürliches Hören

Was ist Schallempfindungsschwerhörigkeit?

Schallempfindungsschwerhörigkeit

Schallempfindungsschwerhörigkeit ist eine der häufigsten Arten von Hörverlust. Sie kann ganz unterschiedliche Ursachen haben: Lärm, genetische Faktoren und Virusinfektionen sind nur drei von vielen Auslösern für diese Art des Hörverlusts. Bei manchen Betroffenen verschlechtert sich das Gehör über einen längeren Zeitraum. Hier spricht man von fortschreitendem Hörverlust.

Es gibt verschiedene Arten von Hörverlust.

Bei leichtem Hörverlust sind nur manche der Haarzellen in ihrer Funktion beeinträchtigt. Bei mittlerem Hörverlust funktionieren viele Haarzellen nicht. Und Personen mit hochgradiger bis völliger Schallempfindungsschwerhörigkeit verfügen über keine funktionierenden Haarzellen in der Cochlea. Sie sind gehörlos.

Geschädigte oder fehlende Haarzellen bedeuten aber nicht, dass sämtliche Teile des Innenohrs funktionslos sind. Etliche Strukturen sind selbst bei gehörlosen Personen intakt und gesund. Ein Cochlea-Implantat arbeitet mit diesen Strukturen zusammen und ermöglicht so Menschen mit Hörverlust, wieder zu hören.

„Ein taubes Ohr ist kein totes Ohr! Die Funktion des Hörnervs bleibt auch nach dem Verlust der Haarzellen und der Ertaubung bestehen; ein Segen für ertaubte und implantierte Menschen.“

Prof. Helge Rask-Andersen

Möglichst natürliches Hören
Möglichst natürliches Hören

Wie ein Cochlea-Implantat funktioniert

Ein Cochlea-Implantat besteht aus zwei Teilen:

1 Der Audioprozessor sitzt je nach Modell hinten am Ohr oder etwas abseits des Ohrs. Seine Mikrofone erfassen Schall. Der Prozessor wandelt den Schall in elektrische Signale um. Diese werden an das Implantat gesendet.

2 Das Implantat liegt unter der Haut. Es verfügt über einen sehr dünnen, länglichen Teil, den sogenannten Elektrodenträger. Dieser wird in die Cochlea eingefädelt. Er stimuliert die Cochlea mit elektrischen Impulsen. Diese Impulse ersetzen die natürlichen elektrischen Signale, die von funktionierenden Haarzellen erzeugt werden.

Der Audioprozessor ist der von außen sichtbare und daher meistbeachtete Teil des CI-Systems. Maßgeblich für die Hörqualität verantwortlich ist allerdings das Implantat. Es schlägt gewissermaßen die Brücke zwischen Technologie und Natur. Wenn die technische Funktionsweise des Implantats sich an der natürlichen Hörverarbeitung orientiert, wird auch das Hörresultat mit dem CI natürlicher ausfallen.

Um von modernen technologischen Errungenschaften zu profitieren, können CI-Nutzer*innen auf neue Audioprozessoren umsteigen. Das Implantat muss dazu nicht getauscht werden. Es ist auf Langlebigkeit ausgelegt und kompatibel mit zukünftigen Entwicklungen. Ein Implantat zu wählen, dass imstande ist, ein möglichst natürliches Hören zu liefern, ist daher entscheidend.

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Die richtige Tonhöhe

Die Cochlea lässt sich in ihrem Aufbau mit einem Klavier vergleichen. Auf einem Klavier erzeugt jede Taste einen anderen Ton. Und auch in der Cochlea geht jede Haarzelle mit einer ganz bestimmten Tonhöhe einher. Jeder Ton hat also seinen spezifischen Platz in der Cochlea. Auf dem Klavier liegen die niederen Töne links und die hohen rechts. In der Cochlea liegen die niederen Töne tiefer im Inneren und die hohen am Eingang der Cochlea.

Vogelzwitschern aktiviert die Haarzellen am Eingang. Hundebellen aktiviert die weiter innen befindlichen Haarzellen. Ein Cochlea-Implantat sollte dasselbe tun. So kann das Gehirn die Klänge auf natürlichere Weise wahrnehmen.

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Länge der Cochlea

Die Cochlea ist spiralförmig und verfügt über zweieinhalb Windungen. Sie ist über ihre gesamte Länge im Inneren mit Haarzellen ausgekleidet. Um das gesamte natürliche Klangspektrum hörbar zu machen, muss der Elektrodenträger des Cochlea-Implantats lang genug sein, um die gesamte Cochlea stimulieren zu können.

MED-EL Implantate verfügen über einzigartig lange Elektrodenträger. Implantate anderer Hersteller haben wesentlich kürzere Elektrodenträger, die nur etwas mehr als eine Cochlea-Windung abdecken. Diese Cochlea-Implantate können tiefe Töne nicht auf natürliche Weise stimulieren. Das führt zu Verzerrungen und beeinträchtigt die Klangqualität.

Mit kurzen Elektrodenträgern verschieben sich tiefe Töne nach oben. Das Bellen eines Hundes klingt also zu hoch. Niedere Töne bilden die Basis des Gesamtklangs. Sind sie unnatürlich hoch, wirkt der Klang dünn und blechern.

Möglichst natürliches Hören

Verzichten Sie nicht auf die Hälfte Ihrer Cochlea

Unsere Philosophie bei MED-EL besteht darin, mit unseren Cochlea-Implantaten ein möglichst natürliches Hören zu erzielen. Deshalb sind unsere Elektrodenträger lang. Sie können die gesamte Cochlea abdecken und stimulieren. Hohe und tiefe Töne klingen dadurch natürlicher. Unsere Elektrodenträger sind darüber hinaus weich und flexibel, sodass sie schonend in die Cochlea eingeführt werden können.

Cochleae sind unterschiedlich lang. Deshalb bieten wir Elektrodenträger in verschiedenen Längen. Nur so können Sie jene Elektrode erhalten, die am besten zu Ihrer Cochlea passt. Stimmt die Länge überein, klingen Töne am Ende möglichst naturgetreu.

Elektrodenkontakte

Elektrodenträger haben Elektrodenkontakte. MED-EL Elektrodenträger verfügen jeweils über 12 davon. Bei anderen Herstellern sind es bis zu 22 Kontakte. Wichtig ist hier allerdings, die virtuellen Kanäle zu berücksichtigen.

Virtuelle Kanäle stimulieren jene Stellen der Cochlea, die zwischen zwei Elektrodenkontakten liegen. MED-EL Elektrodenträger können bis zu 250 virtuelle Kanäle erzeugen, also bis zu 250 unterschiedliche Tonhöhen stimulieren. Das Resulat: ein vollerer, facettenreicherer und natürlicher Klang.

Weniger physische Elektrodenkontakte tragen außerdem zur einzigartigen FLexibilität unserer Elektroden bei, die sich schonend in die Cochlea einführen lassen, um deren sensible Strukturen zu schützen.

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FineHearing: Eine Frage des Timings

Der richtige Stimulationsort in der Cochlea ist das eine. Das richtige Timing das andere. Tonhöhe wird durch die Geschwindigkeit der Schwingungen bestimmt. Hohe Töne haben schnellere Schwingungen, niedere Töne langsamere. Beim natürlichen Hören stimmt in der Verarbeitung von Tonhöhen ab der zweiten Cochlea-Windung die Rate des Nervensignals mit dem Timing der Schallwelle, die es auslöst, überein.

Unsere einzigartige Audioprozessor-Klangkodierung heißt FineHearing. Sie passt die Stimulationsrate der Elektrodenkontakte an das Timing der eingehenden Schallwellen an. Eine solche Ratenkodierung erhöht die Natürlichkeit des Klangs. Sie kommt wie erwähnt in der zweiten Cochlea-Windung zum Einsatz, wo der Elektrodenträger die tieferen Töne stimuliert.

Wird eine niedere Tonhöhe an der richtigen Stelle, aber nicht mit der richtigen Rate stimuliert, kann es zu einer „Tonhöhenverwirrung“ kommen – der Klang wird verfälscht und wirkt unnatürlich. Eine tiefe männliche Stimme klingt zum Beispiel blechern und zu hoch. Hersteller, die lediglich Cochlea-Implantate mit kurzen Elektrodenträgern entwickeln, müssen sich keine Gedanken über Ratenkodierung machen. Üblicherweise erreichen ihre Elektroden jene Stellen in der Cochlea, in denen diese Art der Klangkodierung von Bedeutung ist, erst gar nicht.

Möglichst natürliches Hören

Möglichst natürliches Hören

Welche Vorteile bringt Ihnen ein möglichst natürliches Hören?

  • Natürlichere Klangqualität
  • Voller, detailreicher Klang
  • Mehr Musikgenuss
  • Hervorragendes Hören in Stille und Lärm
  • Besseres Richtungshören

Wie hört man mit einem Cochlea-Implantat?

Erfahren Sie hier, wie das Hören mit einem Cochlea-Implantat klingen kann. Vergleichen Sie einen langen Elektrodenträger mit einem kurzen. Und hören Sie, wie natürlich eine individualisierte Anpassung klingt.

Anatomiebasierte Anpassung

Cochleae können sich stark in Größe und Länge unterscheiden. Aus diesem Grund bieten wir eine breite Auswahl an Elektrodenlängen. Nur so können Sie jenen Elektrodenträger erhalten, der optimal zu Ihrer Cochlea passt. Aber das ist nur der erste Schritt.

MED-EL verfügt außerdem über eine einzigartige Anpasstechnologie. Jede Elektrode lässt sich audiologisch feinabstimmen, um die stimulierte Frequenz mit der natürlichen Frequenz der entsprechenden Haarzellen abzugleichen. Dieser Vorgang wird Cochlea-Implantat-Anpassung genannt.

Mit einem MED-EL Implantat kann die Stimulation exakt auf Ihre individuelle Cochlea abgestimmt werden. Diese punktgenaue Feineinstellung nennt sich anatomiebasierte Anpassung.

Sie ist ausschließlich mit den individualisierten Cochlea-Implantaten von MED-EL möglich. Voraussetzungen dafür sind lange Elektrodenträger, bildbasierte Tools und unsere ausgeklügelte Anpasssoftware.

Möglichst natürliches Hören

Ein Leben lang hören

Das Hören mit dem Cochlea-Implantat muss erlernt werden und erfordert regelmäßiges Üben.

Ein paar Wochen nach der Operation wird das Cochlea-Implantat aktiviert und kann erstmals zum Hören genutzt werden. Dieser besondere Moment ist für jede Person anders.

Manche Menschen hören Pieptöne oder andere unbekannte Geräusche. Andere können sofort Sprache verstehen. Im Laufe der Zeit und durch regelmäßiges Hörtraining wird der Klang natürlicher und das Hören besser. Dank des speziellen Elektrodendesigns und unserer einzigartigen anatomiebasierten Anpassung lässt sich mit MED-EL Cochlea-Implantaten ein Hörergebnis erzielen, das dem natürlichen Hören so nahe wie möglich kommt.


Erfahrungsberichte

Führen Sie interessante Gespräche. Telefonieren Sie entspannt. Entdecken Sie Musik neu. Leben Sie unabhängig und eigenständig. Meistern Sie Herausforderungen. Ein Cochlea-Implantat kann all das ermöglichen.

Sehen Sie sich an, was echte MED-EL Nutzer*innen erzählen:

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Warum MED-EL?

Seit über 35 Jahren bereichern unsere MED-EL Hörimplantate das Leben unzähliger Menschen weltweit. Wir wissen, dass Hörverlust für Sie und Ihre gesamte Familie eine große Herausforderung sein kann. Deshalb haben wir ein vorrangiges Ziel: Personen mit Hörverlust zu helfen.

1977 leistete unsere Geschäftsführerin Ingeborg Hochmair gemeinsam mit ihrem Mann Erwin Hochmair Pionierarbeit in der Entwicklung des ersten modernen Cochlea-Implantats. Heute beschäftigt MED-EL mehr als 3.000 Mitarbeiter*innen und ist in 137 Ländern aktiv. Die Prinzipien und Ziele unserer Gründer leiten uns nach wie vor.

Unser umfassendes Netzwerk aus lokalen Ansprechpartnern und Spezialisten ist immer für Sie da. Wenn wir neue Technologien entwickeln, stellen wir sicher, dass diese rückwärtskompatibel sind und so auch Nutzer mit älteren Implantaten davon profitieren. Mit MED-EL haben Sie das gute Gefühl, ein Leben lang auf besseres Hören vertrauen zu können.

Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg

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